Gedichte und Texte - 1971 Rom ist (k)eine Reise wert
Nach Süden zieh'n nicht nur die Schwalben;
Und so beschloss ich allenthalben:
Schliesse Dich den Schwalben an,
Weil's im Süden schön sein kann.

Natürlich konnte ich nicht fliegen,
Hatte Müh' den Zug zu kriegen,
Den ich gerade noch erwischt',
Als die Lok schon kräftig zischt'.

Nach zwanzig Stunden Bahnfahrt dann,
Kam ich in Rom am Bahnhof an.
Gerädert und mit müden Knochen
Bin ich aus dem Zug gekrochen.

Wie ein Maultier schwer bepackt,
Hab' ich nach dem Weg gefragt.
Das war vergeb'ne Liebesmüh,
Jeder sagte: "Nix compri!".

Als ich mein Hotel gefunden,
Schlief ich erst mal ein paar Stunden,
Da das üblich in der Nacht
Und das Reisen müde macht.

Nach dem Frühstück um halb zehn,
Wollt' ich mir die Stadt beseh'n.
Macht' mich fröhlich auf die Socken,
Weil die Wunder Roms mich locken.

Thermen, Brunnen, Petersdom,
Alles gibt es hier in Rom.
Doch wollte alles ich berichten,
hätte ich noch viel zu dichten.

And're Sitten, and're Länder,
Die Nudeln hier sind lang wie Bänder.
Musst sie wickeln um 'ne Gabel
Und dann schieben in den Schnabel.

Nach zwei Wochen war ich matt,
Hatte die Spaghettis satt,
Wollte trinken deutsches Bier,
Darum bin ich wieder hier.
 

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